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“Vierundsiebzig” über Jesiden-Verfolung ist SWR-Buch des Jahres

Der Roman von Ronya Othmann verbindet Geschichtsschreibung, Selbstreflexion und Genozidforschung. Literaturkritiker des SWR sprechen von einem erschütternden Buch.

Der Roman “Vierundsiebzig” von Ronya Othmann ist vom Südwestrundfunk (SWR) als Buch des Jahres ausgezeichnet worden. Das erschütternde Werk über die Verfolgung und Ermordung von Jesiden durch die Terroristen des “Islamischen Staats” sei inhaltlich und literarisch herausragend, erklärte die Preisjury am Freitag in Stuttgart. Die undotierte Auszeichnung basiert auf der SWR-Bestenliste – jeden Monat empfiehlt die Literaturredaktion des Senders für die Liste zehn literarische Neuerscheinungen.

Othmann setzte sich bei der erstmals vergebenen Auszeichnung unter anderem gegen Clemens Meyer, Wolf Haas und Marion Poschmann durch. Ihr Roman thematisiert den Völkermord an den Jesiden, den IS-Terroristen im Jahr 2014 verübten.

Der Titel “Vierundsiebzig” bezieht sich auf die lange Verfolgungsgeschichte der religiösen und kulturellen Minderheit. In ihrer Überlieferung sprechen die Jesiden von nun 74 Völkermorden.