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Kirchenpräsidentin Bei der Wieden kandidiert für Rat der EKD

Die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, kandidiert für den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Nach dem Ausscheiden von drei Mitgliedern aus dem Leitungsgremium der EKD stellen sich im November in Würzburg insgesamt vier Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl, wie die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich, am Montag mitteilte.

Mit dem Berliner Bischof Christian Stäblein kandidiert ein weiterer Bewerber mit niedersächsischen Wurzeln. Stäblein war von 2008 bis 2015 Studiendirektor am Predigerseminar im Kloster Loccum. Neben den beiden leitenden Geistlichen werden sich Nicole Grochowina, Ordensschwester der Communität Christusbruderschaft Selbitz bei Hof, und Pastorin Andrea Wagner-Pinggéra, Vorständin der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld, zur Wahl stellen.

Gewählt wird während der Synodentagung vom 10. bis 13. November in Würzburg. Bereits vergangenes Jahr hatte der Rat als eines von drei Leitungsgremien der EKD mit Annette Kurschus ein Mitglied verloren. Kurschus war als Vorsitzende des Rats und als Präses der westfälischen Landeskirche zurückgetreten. Auslöser waren Vorwürfe gegen sie wegen mangelhafter Kommunikation in einem mutmaßlichen Fall sexuellen Fehlverhaltens eines Bekannten. Die zuständige Staatsanwaltschaft stellte die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den Bekannten ein, da die mutmaßlichen Missbrauchsfälle entweder verjährt oder die Betroffenen damals nicht mehr minderjährig waren.

Auch der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung verlässt den Rat wegen seines bevorstehenden Ruhestands. Zudem will der Bochumer Kirchenrechtsprofessor Jacob Joussen, seit 2015 Mitglied des Rats, sein Amt niederlegen. Neben persönlichen Gründen gab Joussen auch Differenzen über die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche an. „Die Art und Weise, wie die Landeskirchen und wie wir alle mit den Ergebnissen der im Januar vorgestellten ForuM-Studie umgehen, entspricht nicht meiner Art, Verantwortung wahrzunehmen“, hatte Joussen zu seinem Rücktritt erklärt. Insgesamt gehören dem Rat 15 Mitglieder an.