UK 8/2017, Karl May (Seite 11: „Old Shatterhand bin ich“)
Interessant, dass sich UK mit Karl May befasst. Durch seine „Berichte“ aus dem Vorderen Orient habe ich viel über die Gegend und die Zeit gelernt. Sie sind realistischer als die Geschichten über Old Shatterhand, Winnetou usw..
Über die Jesiden wusste ich vorher gar nichts, und auch danach berichtete eigentlich niemand darüber, bis jetzt das Thema durch die schlimmen Ereignisse im alten Kurdistan in den Brennpunkt geraten ist.
Gelegentlich hatte ich Jesiden in meinem evangelischen Religionsunterricht in der Berufsschule in Ahaus und Gronau, mitgebracht durch meine „normalen“ Schüler. Über die Religion der Jesiden gab es lange Zeit eigentlich keine schriftlichen Unterlagen; alles war nur mündlich überliefert – für Außenstehende fast eine Geheimreligion. Im Unterricht haben mir die jesidischen Schüler dann viel über sich erzählt. In Burgsteinfurt gab/gibt es ein jesidisches Zentrum, von dem sie mir Material mitbrachten.
Für die Moslems ist die jesidische Religion Teufelsanbeterei. Sie verurteilen die Jesiden deshalb. Christen dürfen unter den Moslems existieren. Die Jesiden aber, die nicht zu den Abrahamsreligionen gehören, werden verfolgt und müssen nach Meinung vieler Muslime ausgerottet werden.
Mit solchen Informationen über die Jesiden, die sich in dem Band „Durchs wilde Kurdistan“ finden, konnte mir Karl May im Unterricht helfen.
Heiner van den Bosch, Gronau