BRÜSSEL/DORTMUND – Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, hat rund 100 ehemalige Tschernobyl-Liquidatoren aus der Ukraine und Belarus und Vertreter der internationalen Tschernobyl-Solidaritätsbewegung in Brüssel begrüßt. „Wir wissen heute, dass rund 850 000 Männer und Frauen durch ihren Einsatz als Katastrophenhelfer nach dem Unglück am 26. April 1986 Schlimmeres für ganz Europa verhindert haben“, sagte Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, das die Reise der Delegation organisiert hat. „Wir dürfen diese Hilfe nicht vergessen und müssen aus der Vergangenheit lernen für eine gemeinsame Zukunft in Europa ohne Atomenergie.“
Das Europäische Parlament hat die Schirmherrschaft für die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ übernommen. 52 Zeitzeugen aus der Ukraine, Belarus und Japan erinnern bis Anfang Mai auf Vermittlung des IBB Dortmund in 13 Ländern an die folgenschweren Ereignisse der Reaktorkatastrophe 1986. Mit einer europaweiten Kerzenaktion am Abend des 25. April machen lokale Trägerkreise in etwa 300 Städten auf den 30. Jahrestag und auf die noch viele Jahrzehnte andauernden Folgen der Katastrophe aufmerksam.
„Ihre Veranstaltung leistet hoffentlich einen Beitrag dazu, dass das Bewusstsein für die Gefahren, aber auch für die Aufgaben, die wir haben, erhalten bleibt", sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz. „Es gibt Bereiche, in denen brauchen wir nicht weniger, sondern deutlich mehr europäische Kompetenz.“
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