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Ausstellung über Verfolgung der Zeugen Jehovas

Die Wanderausstellung der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück über die Verfolgung der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit und in der DDR ist in den kommenden Wochen in Cottbus zu sehen. Nach der Eröffnung am Dienstagabend werde sie bis zum 30. Oktober in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus gezeigt, teilte die Bundesstiftung Aufarbeitung mit. Anlass ist der 75. Jahrestag des Verbots der christlichen Religionsgemeinschaft am 31. August 1950 in der DDR. Die Ausstellung „Verboten und verfolgt. Jehovas Zeugen im KZ Ravensbrück und in Haftanstalten der DDR“ wurde erstmals 2018 in der Gedenkstätte Ravensbrück gezeigt.

Nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wurden die Zeugen Jehovas von völkischen und nationalsozialistischen Kreisen bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts als „jüdische Bolschewisten“, als „Volksverräter“ und „Kommunisten“ verunglimpft. In der DDR sei ihnen Kosmopolitismus, „Boykotthetze“ und „Spionage für den Westen“ vorgeworfen worden. Weil Zeugen Jehovas aufgrund ihrer politischen Neutralität den Wehrdienst und den Zivildienst verweigern, seien viele von ihnen vor Gericht gestellt und verurteilt worden.

Die Ausstellung präsentiert nach Angaben der Gedenkstätte Ravensbrück in vier Kapiteln auf 16 Tafeln Informationen zu Jehovas Zeugen und ihrer Verfolgung bis hin zur Wiedergutmachung und zu heutigen Formen des Gedenkens an die Opfer. An Tischen können sich Besucherinnen und Besucher eingehender mit dem Schicksal von sechs Zeuginnen und sechs Zeugen Jehovas anhand von Dokumenten und Fotos beschäftigten, hieß es.