Forschende der TU Bergakademie Freiberg haben ein Verfahren entwickelt, mit dem aus Reststoffen des Bergbaus Edelmetalle wie Kupfer und Zink gewonnen werden können. Mit dem umweltschonenden Prozess könnten Metalle bei niedrigen Temperaturen und direkt im Bergwerk aufbereitet werden, teilte die Hochschule am Mittwoch mit.
Dafür verwandeln in einem Bioreaktor unter Tage Mikroorganismen Erze oder Reststoffe aus dem Bergbau in Kupfer, Indium und Zink. Anschließend würden diese Wertmetalle durch Membranfilter aus dem entstehenden Prozesswasser abgesondert, hieß es. Bei dem Prozess entstünden nicht die für die Metallgewinnung typischen schädlichen Abgase.
Das Verfahren eigne sich besonders für Erze oder Reststoffe aus dem Bergbau, in denen nur geringe Konzentrationen der Metalle enthalten sind. Die Leiterin des Instituts für Biowissenschaften an der TU, Sabrina Hedrich, betonte, allein durch den Einsatz von Mikroorganismen könnten die Metalle ohne Energiezufuhr von außen in eine lösliche Form überführt und aufbereitet werden.
Neben dem sächsischen Pöhla kommen Reststoffe mit geringer Konzentration von Metall den Angaben zufolge auch in anderen Bergwerken in Europa vor. Das Verfahren wird künftig auch im Bergwerk Björkdal in Schweden sowie zum Recycling von Bergbaurückständen in Sao Domingos in Portugal und in Lavrion in Griechenland erprobt. Die EU fördert das Forschungsprojekt Xtract in neun Ländern mit fünf Millionen Euro.
Ziel des Forschungsprojekts sei das emissionsfreie Bergwerk mit innovativen mikroinvasiven Technologien für einen nachhaltigen und kohlenstoffarmen Abbau, hieß es.