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Verein Deutsche Sprache nominiert “Sprachpanscher 2025”

Von unverständlich bis komisch: Der Verein Deutsche Sprache hat die Nominierten für den Negativpreis “Sprachpanscher des Jahres” bekanntgegeben. Unter den aufgespießten Wortschöpfungen findet sich ein unfreiwllig schlüpfriger Werbespruch.

Die Kandidaten für den Negativpreis “Sprachpanscher des Jahres” stehen fest. Vor allem unreflektiert genutzte englische Begriffe, die teils zu peinlichen Missverständnissen führten, stehen in diesem Jahr ganz oben, teilte der Verein Deutsche Sprache (VDS) am Mittwoch in Dortmund mit. Mit dem Preis sollen Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Einzelpersonen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Sprache sensibilisiert werden. Nominiert sind unter anderen die Bayerische Zugspitzbahn, ein niedersächsischer Landrat und der Reifenhersteller Continental.

Einen Werbespruch der Zugspitzbahn sieht der VDS als unfreiwillig komisch an: “We love Wank” habe eigentlich ausdrücken sollen: “Wir lieben den Wank”, also den Hausberg von Partenkirchen. Auf Englisch bedeutet “wank” aber auch “masturbieren”. Der Ski-Weltverband habe den Werbespruch daher bei seinen Rennen wegen Schlüpfrigkeit untersagt.

Die hannoversche Firma Continental sei wegen ihrer “Englisch-Eskapaden” nominiert: Das Unternehmen werbe mit seiner “Tubeless- und Hookless-Technologie” und der Einführung von “Grip Compound für Trail Casings”. Die Produkte seien “engineered for the unknown”, und die “Terra Gravel Range” sei ausgestattet mit Innovationen wie “BlackChili und Pure Grip Compound”. Dazu erklärt der VDS-Vorsitzende Walter Krämer: “Vermeintlich fortschrittliche Sprache schließt hier jeden aus, der kein (Fach-)Englisch kann.”

Der Landrat des niedersächsischen Kreises Rotenburg/Wümme findet sich wegen einer Dienstanweisung auf der Liste. Er hatte erklärt, dass in der amtlichen Kommunikation “nur noch weibliche statt männliche” Amtsbezeichnungen zu nutzen seien – weil dies besser lesbar und die Mehrzahl der Beschäftigten weiblich sei. Er selbst habe sich damit zur Landrätin gemacht, so der Verein.

Weitere Nominierte sind laut VDS die Stadt Chemnitz für ihr englisches Kulturhauptstadt-Motto “C the Unseen” und der Bund Deutscher Radfahrer für seine Umbenennung in “German Cycling”.

Die rund 37.000 Mitglieder des VDS haben noch bis zum 15. August Zeit, über den Gewinner abzustimmen. Im vergangenen Jahr hatte die Rektorin der TU Dresden den Preis erhalten, weil ihre Hochschule am “E-Teaching-Day” zur “Fuck-Up-Night” geladen hatte – übersetzt etwa am “Elektronischen Lerntag” zur “Nacht des Scheiterns”.