Auf das Kieler Büro des Vizepräsidenten des Vereins „Deutsch-Israelische Gesellschaft“ (DIG) und SPD-Bundestagsabgeordneten Mathias Stein ist in der Nacht zum Donnerstag ein Anschlag verübt worden. Laut Polizeidirektion Kiel seien ein Graffiti sowie die Beschädigung einer Fensterscheibe festgestellt worden. „Die Herkunft der Beschädigungen ist zurzeit unklar und Bestandteil der laufenden Ermittlungen,“ hieß es von der Polizei.
Stein selbst teilte mit, dass ihn der Anschlag „tief erschüttert“ habe. „Antisemitismus und Antizionismus haben keinen Platz in unserer Demokratie. Der Angriff auf die Deutsch-Israelische Gesellschaft und alle, die sich für Völkerverständigung und den Dialog einsetzen, ist nicht hinnehmbar“, schreibt Stein in einem Statement.
Die DIG in Berlin hatte zuvor mitgeteilt, dass der Anschlag von mutmaßlich linken Gruppen vorgenommen worden sei. Die Tat sei ausdrücklich unter anderem mit Steins Funktion in „der zionistischen deutsch-israelischen Gesellschaft (DIG)“ in einem Bekennertext im Internet begründet worden, hieß es. DIG-Präsident Volker Beck sagte: „Die DIG verurteilt den Anschlag auf das Büro von Mathias Stein (SPD). Gewalt darf in der Demokratie nie ein Mittel der Politik sein!“
Stein teilte mit: „Die Täter verweigern sich der demokratischen Auseinandersetzung und verbreiten haltlose Vorwürfe – das ist nicht der Weg, wie wir in einer offenen Gesellschaft miteinander umgehen sollten.“ Weiter erklärte Stein: „Streit und Disput gehören zum demokratischen Zusammenleben, aber mutwillige Zerstörung und Hetze sicher nicht.“ Er lasse sich von solchen Taten nicht einschüchtern.
Beck erklärte laut Mitteilung: „Der Anschlag, das ist gelebter Antizionismus. Ermöglicht haben ihn auch alle die, die den Antizionismus verharmlosen und den Zionismus diabolisieren.“ Es sei nicht das erste Mal, dass die DIG und ihre Vertreter in das Fadenkreuz antizionistischer Gewalttäter geraten. Die Politik müsse endlich die Gefährlichkeit des Antizionismus erkennen. „Er ist ein Angriff auf den Gedanken der Völkerverständigung und den öffentlichen Frieden“, sagte Beck.