Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat Vergünstigungen für ärmere Menschen im Nahverkehr in Brandenburg als unzureichend kritisiert. Ein Sozialtarif für das Deutschlandticket fehle im Bundesland flächendeckend, obwohl Mobilität ein zentraler Faktor sozialer Teilhabe sei, teilte der Landesverband des Paritätischen am Donnerstag in Potsdam unter Berufung auf eine Studie des Gesamtverbands mit. Brandenburg zähle damit bundesweit zu den „alarmierenden schwarzen Löchern im Angebot“. Sinnvoll wäre ein bundesweit einheitliches „Deutschlandticket Sozial“ für 25 Euro.
In Brandenburg gebe es zwar ein „Mobilitätsticket“, das für Menschen im Sozialleistungsbezug vergünstigte Monatskarten anbiete, betonte der Verband. Wer jedoch auf dem Land lebe und zur Arbeit in einen anderen Landkreis pendeln müsse, zahle mit 66,30 Euro pro Monat bereits einen höheren Preis als für das reguläre Deutschlandticket, das aktuell 58 Euro im Monat kostet. Selbst wer bei den Verkehrsbetrieben Berlin-Brandenburg nur ein Ticket-Abo für einen Landkreis erwerben wolle, müsse mit 56,20 Euro fast so viel wie für das bundesweite Deutschlandticket zahlen.