Das Zentrum für den Schutz von Journalisten (CPJ) fordert die Aufklärung der Ermordung der sudanesischen Journalistin Halima Idris Salim. Sie sei am Dienstag im Norden der Hauptstadt Khartum von den Mitgliedern der paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) überfahren worden, teilte der Verband am Donnerstag (Ortszeit) in New York mit. „Es ist zutiefst verstörend, dass eine Journalistin getötet wurde, während sie über den bewaffneten Konflikt in ihrer Heimatstadt berichtete“, erklärte der CPJ-Verantwortliche für das Nahost- und Nordafrika-Programm, Sherif Mansour. Salim war im Einsatz für die unabhängige Nachrichtenplattform „Sudan Bukra“, als sie überfahren wurde.
Seit einem halben Jahr bekämpfen sich in dem Land die Armee und die RSF in einem eskalierten Machtkampf. Dabei sind Journalistinnen und Journalisten verprügelt, bedroht, angefeindet, festgenommen und angeschossen worden. Viele von ihnen sind nach Ägypten oder Kenia ins Exil gegangen. Informationen zum Mord an Salim erhielt CPJ nach eigenen Angaben von der sudanesischen Pressegewerkschaft und einem lokalen Journalisten nach Zusicherung von Anonymität.
Die im Sudan verbleibenden Berichterstatterinnen und Berichterstatter spielen eine wichtige Rolle dabei, Beweise für die Kriegsverbrechen von Armee und RSF zu sammeln. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat bereits erklärt, Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen aufzunehmen. Das Gericht verhandelt bereits mehrere Fälle, die sich mit Verbrechen aus den vergangenen 20 Jahren beschäftigen.