Nach dem Ampel-Aus äußern Wohlfahrtsverbände die Sorge, dass die Hängepartie beim Bundeshaushalt 2025 auch die Planungen für den Bundesfreiwilligendienst durcheinanderbringt. Weil dessen Finanzierung nun auf wackligen Füßen stehe, befürchte er massive Einschnitte, sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), Uwe Martin Fichtmüller, den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Samstag). Ein derart heruntergefahrenes System lasse sich auch nicht beliebig wieder hochfahren.
Beim ASB seien im Vergleich zu diesem Jahr bisher erst rund die Hälfte der Plätze im Bundesfreiwilligendienst für 2025 besetzt worden. „Die Mittel für die rund 334 Plätze waren bereits vor dem Scheitern der Regierung freigeschaltet, für die zweite Hälfte ist die Finanzierung ohne einen bestehenden Haushaltsbeschluss für 2025 ungewiss.“
Auch die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, mahnte Planungssicherheit für den Bereich an. „Ohne klare finanzielle Zusagen und eine verlässliche Perspektive über das Jahr 2025 hinaus können Freiwilligendienste nicht weitergeführt werden, die Trägerorganisationen werden Einsatzplätze weder in Kitas, Krankenhäusern noch in der Behindertenhilfe oder in Umweltprojekten planen und besetzen können.“
Den Bundesfreiwilligendienst war 2011 geschaffen worden, nachdem mit dem Aussetzen der Wehrpflicht auch der Zivildienst für junge Männer weggefallen war. Freiwillige jeden Alters bietet er die Möglichkeit, sich bis zu 18 Monate lang für das Gemeinwohl zu engagieren. Die „Bufdis“ erhalten von ihren Einsatzstellen ein monatliches Taschengeld und gegebenenfalls weitere Leistungen. Der Bund trägt einen Großteil der Kosten. Im Oktober gab es demnach deutschlandweit fast 35.000 „Bufdis“, der weitaus größte Teil davon war jünger als 27 Jahre.
Schon vor dem Scheitern der Ampel-Koalition musste sich der Bereich auf Kürzungen einstellen. Der Entwurf des Bundeshaushalts 2025 sieht im Vergleich zu 2024 für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) Mittelkürzungen von zwölf Prozent vor.