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VdK-Chefin Bentele dringt auf Verbesserung für Frauen bei Grundrente

Die VdK-Präsidentin Verena Bentele, hat anlässlich des Internationalen Frauentages rasche Änderungen bei der Grundrente angemahnt, damit mehr Rentnerinnen davon profitieren können. Die Grundrente werte zwar niedrige Alterseinkommen auf, sagte Bentele den Zeitungen der Essener Funke-Mediengruppe (Freitag). „Aber insgesamt sind wir nicht zufrieden damit, dass weit weniger Frauen und Männer den Zuschlag erhalten als ursprünglich vorgesehen. Statt drei Millionen waren es zuletzt nur etwas mehr als eine Million.“ Hinzu komme, dass der durchschnittliche Auszahlbetrag nur bei 80 Euro liege, sagte die Präsidentin des Sozialverbands VdK.

Bentele forderte die Abschaffung Einkommensanrechnung des Partners. Sie sei nicht nur „ein riesiger bürokratischer Aufwand“, sondern stehe auch dem eigentlichen Ziel der Grundrente entgegen, kritisierte sie. „Die sollte kein Almosen sein, sondern die Würdigung einer individuellen Lebensleistung.“

Bentele plädierte zudem für eine Reform der Familienbesteuerung. Das Ehegattensplitting trage dazu bei, dass die Armutsgefährdung bei Frauen mit dem Alter steige, betonte sie. Es sollte deshalb durch ein Besteuerungsmodell für Familien ersetzt werden. „Nicht der Trauschein sollte der entscheidende Faktor für die steuerliche Förderung sein, sondern der Umstand, ob jemand Kinder großzieht oder nicht“, argumentierte die VdK-Präsidentin. Ob die Eltern verheiratet seien oder nicht, sollte hingegen keine Rolle spielen.

Bentele räumte ein, dass die Abschaffung des Ehegattensplittings für bestehende Ehen unrealistisch sei. Die aus ihrer Sicht nötige Reform stoße zudem auf große Widerstände, sagte sie den Funke-Zeitungen. Neben einem verfestigten Rollenbild gehe es dabei auch um die Frage, wer sich künftig um die unbezahlte Familienarbeit kümmern solle. „Viele Politikerinnen und Politiker befürchten, dass sich unter den gegebenen Umständen Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen in der Breite kaum noch organisieren ließen, wenn plötzlich viel mehr Frauen Vollzeit arbeiten gingen.“