Zwei Forschungsgruppen hat der Papst beauftragt, um zu klären, ob es früher Diakoninnen in der Kirche gab – und ob dieses Amt wiederbelebt werden kann. Die Ergebnisse: geheim. Nun sollen sie doch publiziert werden.
Der vatikanische Glaubenspräfekt Victor Fernandez hat angekündigt, dass die Ergebnisse von zwei Forschungsgruppen zum Thema Frauendiakonat veröffentlicht werden. Wann genau der Vatikan die bislang geheim gehaltene Forschung publizieren will, sagte der Kardinal jedoch nicht. Er äußerte sich bei einem Treffen mit knapp 100 Teilnehmern der Weltbischofssynode in Rom am Donnerstagabend, dessen Wortlaut am Freitag vom Vatikan veröffentlicht wurde.
Papst Franziskus hatte 2016 eine erste und 2020 eine zweite Gruppe von Theologen und Theologinnen damit beauftragt, die Frage zu klären, ob es in früheren Jahrhunderten der Kirchengeschichte ein Diakoninnenamt gab und ob die katholische Kirche heute daran anknüpfen könne.
Die Weiheämter Diakon, Priester und Bischof sind in der katholischen Kirche seit über tausend Jahren Männern vorbehalten. In den ersten Jahrhunderten wurde das Diakonenamt noch anders aufgefasst als heute. Erst später wurde es zu einem Bestandteil des dreistufigen priesterlichen Weihesakraments.
Seit einigen Jahrzehnten gibt es in lutherischen und anglikanischen Kirchen Frauen, die ordiniert werden, bis hin zum Bischofsamt. In Teilen der katholischen Kirche gibt es seit Ende des 20. Jahrhunderts ähnliche Bestrebungen, sie konzentrieren sich derzeit auf das Diakonenamt.