Fünf Jahre hat der Vatikan an einer Erklärung zum Thema Menschenwürde gearbeitet. Der nun veröffentlichte Text unterstreicht bekannte kirchliche Morallehren und Gebote. Aber auch neue heikle Themen werden behandelt.
Die katholische Kirche lehnt Leihmutterschaft und medizinische Geschlechtsumwandlungen ab. Zudem bleibt sie bei ihrem strikten Nein zu Abtreibung und Sterbehilfe. Ihre Position begründet sie in einer am Montag im Vatikan veröffentlichten Erklärung mit der Pflicht zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde.
Das rund 25 Seiten lange Papier wurde vom Präfekten des Glaubensdikasteriums im Vatikan, Kardinal Victor Fernandez, unterzeichnet und von Papst Franziskus am 25. März genehmigt. Es enthält erstmals eine umfassende Darstellung aller Verstöße gegen die Menschenwürde aus Sicht der katholischen Kirche.
Dazu zählen ferner Ausbeutung von Arbeitern, Menschenhandel, Zerstörung der Umwelt, sexueller Missbrauch innerhalb und außerhalb der Kirche, Gewalt gegen Frauen, Krieg und die Todesstrafe. Zur Begründung verweist die Erklärung auf die biblische Lehre von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen, auf allgemeinverbindliche ethische Prinzipien und auf die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948.