Hunderttausende Gläubige und Besucher aus aller Welt nehmen Abschied von Franziskus. Die Trauerfeier wird auch ein politisches Gipfeltreffen. Die Beisetzung selbst findet im kleinen Kreis statt – mit einigen Armen.
Am Samstag findet in Rom die Trauerfeier für Papst Franziskus statt. Bis Freitagmorgen hatten sich am offenen Sarg im Petersdom 130.000 Menschen von dem am Montag verstorbenen Kirchenoberhaupt verabschiedet. Zur Totenmesse auf dem Petersplatz werden am Samstagvormittag mehr als 200.000 Teilnehmer erwartet.
Zudem haben sich über 50 Staats- und Regierungschefs angekündigt, darunter US-Präsident Donald Trump und Präsident Javier Milei aus dem Heimatland des Papstes, Argentinien, aber auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Aus Deutschland reisen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in den Vatikan.
Der Sarg mit dem Leichnam des 88-Jährigen wird anschließend in langsamer Fahrt durch das Zentrum Roms zur Basilika Santa Maria Maggiore überführt, wo im kleinen Kreis von Geistlichen, Angehörigen und Freunden die eigentliche Beisetzung stattfindet. Zum letzten Abschied vor der Basilika ist eine Gruppe von Armen und sozial Bedürftigen eingeladen. Diese Menschen lagen Franziskus besonders am Herzen.
Zuvor sollten am Freitagabend der Zink- und Holzsarg im Petersdom mit einem eigenen Ritual verschlossen werden. Der Gottesdienst am Samstag wird geleitet vom Sprecher des Kardinalskollegiums, Kardinaldekan Giovanni Battista Re. Mit den sogenannten Exequien beginnt eine traditionelle neuntägige Trauerzeit, während der täglich eine Messe im Petersdom für den verstorbenen Papst gefeiert wird.
Für die russisch-orthodoxe Kirche nimmt der Leiter ihres Außenamtes, Metropolit Antonij, an den Trauerfeierlichkeiten teil. Die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche hatten sich angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine verschlechtert.
Unterdessen nutzten erste Kardinäle die Gelegenheit, ihre Vorstellungen für die künftige Kirchenleitung zu äußern. Kardinal Gerhard Ludwig Müller, einer der drei deutschen Papstwähler, sagte der italienischen Tageszeitung “Repubblica”, mit dem Tod von Franziskus sei “ein Kapitel in der Geschichte der Kirche abgeschlossen”. Der nächste Papst sei “kein Nachfolger seines Vorgängers, sondern Nachfolger des Petrus”.