Das Oberste Gericht des US-Bundesstaates Oklahoma hat laut Medienberichten am Mittwoch (Ortszeit) Entschädigungsforderungen der letzten beiden Überlebenden eines Massakers an Schwarzen 1921 in der Stadt Tulsa in Oklahoma zurückgewiesen. Lessie Benningfield Randle and Viola Fletcher sind über 100 Jahre alt. Die Klägerinnen wollten die heute 400.000 Einwohner zählende Stadt und die Sheriff-Behörde zur Rechenschaft ziehen.
Am 31. Mai und 1. Juni 1921 hatte ein weißer Mob das Schwarzen-Wohnviertel Greenwood in Tulsa niedergebrannt und Bewohner erschossen. Über die Zahl der Toten gibt es keine genauen Angaben. Tausende Menschen verloren ihre Wohnungen. Als Auslöser des Massakers gilt ein Zeitungsartikel über einen jungen Schwarzen, der eine weiße Frau attackiert haben soll.
Das Oberste Gericht urteilte laut Fernsehsender CNN, das von den Klägerinnen angeführte Gesetz sei nicht anwendbar. Reparationsforderungen sind kompliziert in den USA. Die Klage stützte sich auf ein Gesetz gegen öffentliches Ärgernis.
Die Täter wurden nie bestraft. Seit vielen Jahren bemühen sich Überlebende und Angehörige verstorbener Opfer um Wiedergutmachung. 2021 hatten sich die Opfer vergeblich an den US-Kongress gewandt. Reparationen gab es nicht.