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USA: Ermittlungen gegen Südliche Baptisten eingestellt

Das US-Justizministerium hat Ermittlungen gegen den Südlichen Baptistenverband eingestellt, die größte protestantische Kirche der USA. Es sei keine Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs erstattet worden, berichtete der kirchliche Informationsdienst Baptist Press am Mittwoch (Ortszeit). Die Ermittlungen hatten vor mehr als zweieinhalb Jahren, im August 2022, begonnen. Sie folgten einem von der Kirche in Auftrag gegeben Untersuchungsbericht mit schweren Missbrauchs- und Vertuschungvorwürfen gegen Pastoren und Verantwortliche.

Der Untersuchung zufolge wurden Missbrauchsopfer in der Kirche jahrelang ignoriert, eingeschüchtert und diffamiert. Die SBC-Führung sei mehr am Schutz der Kirche interessiert gewesen als am Aufdecken von Missbrauch, hieß es. Jahresversammlungen der SBC haben sich seitdem entschuldigt und Maßnahmen beschlossen, um Opfern beizustehen und Missbrauch zu verhindern

Eine vorgesehene Online-Datenbank mit einer Namensliste von glaubhaft beschuldigten Pastoren sei jedoch nicht entwickelt worden, berichtete der Informationsdienst „Religion News Service“ im Februar. Der als konservativ eingeschätzte Südliche Baptistenverband wurde 1845 durch die Abtrennung von anderen Baptisten gegründet, die die Sklaverei ablehnten.