Mit norwegischer Hilfe bringt das Staatstheater Meiningen am 23. Februar die Welturaufführung der Oper „Gespenster“ auf die Bühne. Die finanzielle Beteiligung von verschiedenen Stiftungen des skandinavischen Landes habe die Meininger Auftragsproduktion an den Komponisten Torstein Aagaard-Nilsen möglich gemacht, teilte die Intendanz am Donnerstag mit.
In Meiningen sei vor 138 Jahren bereits die dramatische Vorlage des Musikstücks zur deutschen Erstaufführung gekommen. Der ebenfalls norwegische Autor des Stückes um überkommene gesellschaftliche Konventionen und deren Folgen, Henrik Ibsen (19828-1906), habe 1886 damals selbst im Meininger Publikum gesessen. Zuvor sei die Aufführung des Werks in Deutschland von zahlreichen Häusern abgelehnt worden. Erst die Entscheidung der Intendanten und Landesherrn, Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen (1826-1914), habe dem Stück die Bühne bereitet.
Der Anstoß für die Beauftragung einer Opernfassung sei 2017 vom damaligen Meininger Intendanten Ansgar Haag ausgegangen. Parallel zur Anfrage an den in Meiningen von verschiedenen Produktionen bekannten heute 59-jährigen Komponisten Aagaard-Nielsen warb er bei den verschiedensten Kulturstiftungen in Norwegen um finanzielle Unterstützung. Insgesamt sechs Zusagen ermöglichten schließlich die Verwirklichung des Projekts.
Das Staatstheater Meiningen ist ein Vier-Sparten-Theater in der südthüringischen Kreisstadt Meiningen. Im Jahr 1831 gegründet, erwarb sich das Haus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Ruf als Wiege des modernen Regietheaters.