Vor dem Hintergrund neuer massiver Einschränkungen im Bahnverkehr rund um Mainz hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) großzügige Homeoffice-Regelungen für Beschäftigte in der Region gefordert. Arbeitgeber sollten „mit Vernunft und Kulanz“ auf die Ende November beginnenden Bauarbeiten reagieren, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürften nicht die Leidtragenden sein, wenn der ÖPNV aufgrund notwendiger Modernisierungsmaßnahmen nicht zuverlässig funktioniere.
Die Deutsche Bahn AG hatte Anfang der Woche umfangreiche Einschränkungen im Schienenverkehr für die Monate ab Dezember bekanntgegeben. Zahlreiche notwendige Bauarbeiten rund um den Eisenbahnknotenpunkt Mainz würden „gebündelt“, davon sind sind die Strecken von Mainz nach Frankfurt, in Richtung Darmstadt, Wiesbaden, Alzey und ins Mittelrheintal betroffen. „Wir wissen, dass wir Pendlerinnen und Pendlern dabei in den nächsten Monaten viel abverlangen und danken für die Geduld und das Verständnis“, teilte die Bahn mit.
„Bereits in der Vergangenheit haben selbst kleinere Maßnahmen zu Verspätungen, Unpünktlichkeit und Ausfällen gesorgt“, erklärte die Gewerkschaft. Der Umstieg zahlreicher Pendler auf das Auto werde zusätzliche Probleme auf den Straßen zur Folge haben. Fabian Zawatka, Vorsitzender des DGB Kreisverbandes Mainz-Bingen, forderte von den Arbeitgebern eine Ausweitung von Homeoffice und mobilem Arbeiten, denn die Probleme bei der Infrastruktur stellten eine „gesamtgesellschaftliche Herausforderung“ dar. Auch sollten Arbeitnehmer nicht abgemahnt werden, wenn sie aufgrund der Sondersituation zu spät zur Arbeit kämen.