Unter Polen wächst die Akzeptanz von Homosexuellen

Viele Polen wollen keine Homosexualität in der Öffentlichkeit dulden. Das ergibt eine neue Umfrage. Der Trend zeigt aber auch: Trotz der Vorbehalte akzeptieren immer mehr gleichgeschlechtliche Beziehungen.

Viele Menschen in Polen haben laut einer Umfrage weiterhin Vorbehalte gegen Homosexuelle. 50 Prozent der Erwachsenen sind dagegen, dass gleichgeschlechtliche Paare “ihre Lebensart” in der Öffentlichkeit zeigen dürfen. Das ergab die am Freitag veröffentlichte Erhebung des staatlichen Meinungsforschungsinstituts CBOS.

43 Prozent der Befragten finden hingegen, schwule und lesbische Paare sollten dieses Recht haben. Damit sind der Umfrage zufolge immer mehr Polinnen und Polen positiv gegenüber Homosexuellen eingestellt. 2021 wollten nur 34 Prozent schwulen oder lesbischen Paaren erlauben, ihre Beziehung öffentlich zu zeigen. 57 Prozent lehnten das noch ab. 2005 waren es sogar 78 Prozent.

44 Prozent waren nun laut dem Institut dafür, dass homosexuelle Paare heiraten dürfen. Eine knappe Mehrheit von 48 Prozent ist jedoch dagegen. Die restlichen acht Prozent waren unentschlossen.

Polen ist einer von nur fünf EU-Staaten, die weder gleichgeschlechtliche Eheschließungen noch die amtliche Eintragung von schwulen und lesbischen Partnerschaften zulassen. Im Juli hatten sich in einer CBOS-Umfrage 52 Prozent dafür ausgesprochen, eine eingetragene Lebenspartnerschaft für homosexuelle Paare einzuführen. Bei der aktuellen Umfrage wurde danach nicht gefragt.