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UNO-Flüchtlingshilfe: Frauen auf der Flucht besonders gefährdet

In Krisen- und Kriegssituationen steigt die Gefahr für Frauen und Mädchen, geschlechtsspezifische Gewalt zu erleiden, laut der UNO-Flüchtlingshilfe dramatisch an. „Frauen und Mädchen, die vor Gewalt fliehen, brauchen besonderen Schutz und Unterstützung“, sagte die Vorstandsvorsitzende Ricarda Brandts am Montag in Bonn mit Blick auf den Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November). Geschlechtsspezifische Gewalt sei sowohl Fluchtgrund als auch Folge von Vertreibung und der Auflösung sozialer Strukturen. Ein besonders drastisches Beispiel sei der anhaltende Konflikt im Sudan, wo sich derzeit die weltweit größte Vertreibungskrise abspiele.

Seit Beginn der Kämpfe komme es dort zu massiven Menschenrechtsverletzungen, insbesondere zu sexueller Gewalt und Tötungen von Zivilisten, erklärte die UNO-Flüchtlingshilfe als Partner des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Nach der Eroberung der Stadt Al Faschir in der Region Nord-Darfur sei die Gewalt in einem unvorstellbaren Ausmaß eskaliert. Das UNHCR leiste im Sudan und in den Nachbarländern Hilfe. Die Teams versorgten Flüchtlinge medizinisch, mit sauberem Trinkwasser, Unterkünften und lebenswichtigen Gütern. Besonderes Augenmerk gelte Frauen und Mädchen, die Opfer sexueller Gewalt wurden, hieß es. Sie erhielten psychologische, medizinische und rechtliche Unterstützung.

Im Sudan war im April 2023 ein Machtkampf zwischen der Armee und der RSF-Miliz eskaliert. Seitdem sind große Teile des Landes von Kämpfen betroffen. Mehr als 21 Millionen Menschen sind laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen von Hunger betroffen. Der UN-Menschenrechtsrat will die Gräueltaten an der Bevölkerung in und um die Großstadt Al-Faschir im Sudan untersuchen lassen.