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Unimedizin Rostock: Lavendel statt Tabletten

Die Universitätsmedizin Rostock will mithilfe von ätherischen Ölen die Selbstheilungskräfte von kranken Menschen anregen und die Lebensqualität schwer kranker Patienten verbessern. Seit kurzem würden ausgebildete Experten für Aromapflege die natürlichen Öle gegen Schlafmangel, Angst oder Schmerzen einsetzen, teilte die Unimedizin am Dienstag mit. Mithilfe der individuellen Anwendungen sollen Patientinnen und Patienten weniger Medikamente brauchen und sich in der Klinik schneller erholen. Das Angebot sei freiwillig, hieß es.

„Diese besondere Pflegeform nutzt die Kraft natürlicher Öle, um Heilungsprozesse sanft zu unterstützen und eine Atmosphäre der Entspannung und Zuversicht zu schaffen“, sagte Pflegevorstand Annett Laban. Lavendel, Zitronengras, Sandelholz, Jasmin, Bergamotte, Rose oder Melisse seien nur eine kleine Auswahl an Aromen, die eine wohltuende und genesungsfördernde Wirkung haben.

Die individuell hergestellten Ölmischungen würden eingerieben, als Haut- und Mundpflege verabreicht sowie über Auflagen, Wickel oder Riechsticks angewendet. „Studien belegen, dass ätherische Öle Stress abbauen, Schmerzen lindern und die Schlafqualität verbessern können“, sagte Maren Lenz, Expertin für Aromapflege. Die Pflegeform soll künftig auf jeder Station angeboten werden.

Gestartet ist das Pilotprojekt in der Palliativstation, der allgemeinen Onkologie, der Nephrologie und Endokrinologie, der Perioperativen Intensivstation sowie in der Kinder- und Jugendklinik.