Thüringens größtes Krankenhaus kämpft mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) gerate zunehmend an die Grenzen seiner wirtschaftlichen Leistungsressourcen, teilte die Leitung des Hauses am Dienstag der Belegschaft im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung mit. Eine Unterfinanzierung könne nicht ausgeschlossen werden.
Der Grund für die drohende Schieflage seien wachsende Energiekosten, weitreichende Tarifsteigerungen und allgemein steigende Kosten. Dies führe dazu, dass viele Unikliniken seit einigen Jahren mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpften.
Die Klinikleitung warnte, dass es die dem UKJ zugewiesenen Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung sowie viele für das Gesundheitswesen wesentliche Sonderaufgaben künftig nicht mehr wahrnehmen könne. Dazu gehörten etwa eine hoch qualifizierte Notfallversorgung rund um die Uhr, spezialisierte medizinische Zentren, die Behandlung seltener Erkrankungen oder die Facharztweiterbildung.
Lange Zeit habe das Klinikum einen Teil der dringend benötigten Investitionen und Baumaßnahmen aus eigener Kraft finanziert. Dies sei künftig nicht mehr möglich. Gegenwärtig befinde sich das Klinikum in Gesprächen mit dem Land als Träger des Hauses. Angestrebt werde ein außerordentlicher Zuschuss aus Landesmitteln.
Das Uniklinikum Jena ist der einzige Thüringer Standort für Hochschulmedizin. Es verfügt über fast 1.400 Betten und zählt nach eigenen Angaben zu den modernsten Klinikneubauten Deutschlands. An den Kliniken und Instituten des UKJ arbeiten mehr als 6.800 Mitarbeiter.