Die internationalen Mittelkürzungen haben laut dem Hilfsprogramm Unaids verheerende Auswirkungen auf den Kampf gegen die HIV-Epidemie. Mühsam errungene Fortschritte drohten zunichtegemacht zu werden, erklärte Exekutivdirektorin Winnie Byanyima bei der Vorstellung des Unaids-Jahresberichts 2025 am Dienstag in Genf.
Die Chefin des Aidsprogramms der Vereinten Nationen nannte Beispiele: Mehr als 60 Prozent aller von Frauen geführten HIV-Organisationen hätten ihre Finanzierung verloren oder mussten ihre Arbeit einstellen, sodass ganze Gemeinschaften keinen Zugang mehr zu lebenswichtigen Dienstleistungen hätten. Die Zahl der Menschen, die bestimmte Medikamente zur HIV-Prävention verwenden, sei in vielen Ländern gesunken, in Burundi um 64 Prozent, in Uganda um 38 Prozent und in Vietnam um 21 Prozent.
Die Zahl der in Nigeria verteilten Kondome sei zwischen Dezember 2024 und März 2025 um 55 Prozent gesunken, ergänzte Byanyima. Im Zeitraum von 2025 bis 2030 drohten sich 3,3 Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus zu infizieren.
Im Jahr 2024 lebten laut Unaids weltweit schätzungsweise 40,8 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion, von denen 31,6 Millionen eine antiretrovirale Therapie erhielten. Es hätten sich 1,3 Millionen Menschen neu mit dem Virus infiziert. Rund 630.000 Menschen seien im vergangenen Jahr an Aids-bedingten Erkrankungen gestorben.
Die USA unter Präsident Donald Trump und andere Geberländer haben im laufenden Jahr ihre Zuschüsse für den Kampf gegen HIV-Aids gekürzt oder ganz eingestellt.