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UN warnen vor humanitären Engpässen in Afghanistan

Eine marode Versorgungslage, Millionen Flüchtlinge und Folgen zweier Erdbeben: Vielen Afghanen steht ein harter Winter bevor. Ausgerechnet jetzt fehlten internationale Gelder, beklagt das Welternährungsprogramm.

In Afghanistan droht im Winter laut UN-Angaben ein eklatanter Mangel an humanitärer Unterstützung. Erstmals seit Jahrzehnten könne man wegen extremer Finanzierungsengpässe keine nennenswerte Hilfe leisten, teilte das Welternährungsprogramm WFP am Mittwoch mit. Von veranschlagten 570 Millionen US-Dollar (492 Millionen Euro) für die nächsten sechs Monate seien nur 8 Prozent finanziert. Zugleich erlebe das Land einen Anstieg akuter Unterernährung wie nie zuvor.

In dem von radikalislamischen Taliban regierten Afghanistan ist ein Großteil der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Viele leiden Hunger. Erschwert wird die Situation durch 2,4 Millionen Flüchtlinge, die seit Jahresbeginn aus Pakistan und dem Iran zurückgekehrt sind. Am 31. August wurde der Osten Afghanistan von einem schweren Erdbeben erschüttert; am 3. November ereignete sich ein weiteres Beben im Norden des Landes.