Konflikt, Vertreibung, Hunger, Überschwemmungen und Seuchen: Das ostafrikanische Land, das zu den ärmsten der Welt gehört, erlebt mehrere Notstände auf einmal. Besserung ist nicht in Sicht.
Im Südsudan hat sich die humanitäre Krise in den vergangenen Wochen verschärft. Grund seien unter anderem eskalierende Konflikte, Vertreibung, Wetterunbilden und eine anhaltende Cholera-Epidemie, wie das Koordinierungsbüro der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe (OCHA) am Dienstag in New York mitteilte.
Demnach leben mehr als 5,8 Millionen Menschen oder 42 Prozent der Bevölkerung des Südsudan in hoher akuter Ernährungsunsicherheit, davon 72.000 unter Bedingungen einer Hungersnot. Mehr als eine Million sind von Überflutungen in verschiedenen Landesteilen betroffen; 355.000 mussten deshalb ihr Zuhause verlassen.
322.000 Menschen wurden seit Jahresbeginn von bewaffneten Auseinandersetzungen und Gewalt vertrieben. Im südwestlichen Bundesstaat Western Equatoria, der an die Demokratische Republik Kongo angrenzt, flohen seit Juni 165.000 Menschen vor Militäraktionen und Luftangriffen.
Wie das Welternährungsprogramm WFP ebenfalls Dienstag mitteilte, flohen infolge des Bürgerkriegs im Sudan mehr als 1,2 Millionen Menschen in den südlich gelegenen Nachbarstaat. Zudem erlebe der Südsudan die längste Cholera-Epidemie seiner Geschichte. Seit dem Ausbruch im September 2024 wurden demnach 93.000 Fälle gemeldet, mindestens 1.500 Menschen starben.