Seit Beginn der israelischen Offensive auf Rafah vor drei Wochen sind nach UN-Angaben rund eine Million Menschen aus der palästinensischen Stadt im Gazastreifen geflohen. Dies geschehe ohne einen sicheren Zufluchtsort und unter ständiger Bombardierung, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) auf der Online-Plattform X mit.
Der Mangel an Nahrungsmitteln und Wasser, die Anhäufung von Müll und die allgemein schlechten Lebensbedingungen machten es nahezu unmöglich, Tag für Tag Hilfe zu leisten. Die Menschen, die sich vor der Militäroffensive in Sicherheit bringen wollten, könnten “nirgendwo hin”.
Erklärung der Armee werde im Laufe des Tages erwartet
Palästinensischen Medienberichten zufolge ist die israelische Armee unterdessen mit Panzern weit in die Stadt Rafah vorgedrungen. Eine Erklärung der Armee zu der Operation werde im Laufe des Tages erwartet, hieß es.
In the past 3 weeks around 1 million people have fled #Rafah
This happened with nowhere safe to go & amidst bombardments, lack of food & water, piles of waste & unsuitable living conditions
Day after day, providing assistance & protection becomes nearly impossible#CeasefireNow pic.twitter.com/CyVE0angws
— UNRWA (@UNRWA) May 28, 2024
Vor den israelischen Angriffen auf Rafah an der Grenze zu Ägypten hatten neben der städtischen Bevölkerung rund eine Million binnenvertriebene palästinensische Zivilisten dort Zuflucht gesucht. Sie hatten den nördlichen Teil des Gazastreifens auf Aufforderung der israelischen Armee verlassen.
Am Sonntag wurden bei einem israelischen Luftschlag laut örtlichen Berichten mindestens 45 Zivilisten getötet. Nach ersten Untersuchungen der Armee verursachte der Luftschlag ein Feuer in einem Zeltlager nahe Rafah. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Vorfall am Montagabend nach internationaler Kritik als “tragischen Fehler”.