Argentinien lässt Flüchtlinge aus dem sozialistischen Krisenland Venezuela auch mit abgelaufenen Pässen einreisen. Und Tausende irregulär im Land lebende Venezolaner können ihren Aufenthaltsstatus nun legalisieren.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat Argentinien für seine großzügige Haltung gegenüber Flüchtlingen aus Venezuela gelobt. Die argentinische Regierung hatte zuvor entschieden, Schutzsuchenden und Migranten aus dem Krisenland die Einreise und einen legalen Aufenthaltsstatus zu gewähren, auch mit abgelaufenen Papieren.
“Argentinien hat einen entscheidenden Schritt unternommen, um die Herausforderungen anzuerkennen, mit denen Migranten und Flüchtlinge aus Venezuela konfrontiert sind, von denen viele keine gültigen Dokumente haben”, sagte der UNHCR-Sonderbeauftragte Eduardo Stein laut dem venezolanischen Portal “El Nacional” (Donnerstag Ortszeit). Laut argentinischen Medienberichten könnten rund 20.000 irregulär im Land lebende Venezolaner ihren Aufenthaltsstatus nun legalisieren. Durch Förderung sozialer Eingliederung und Nutzung des Potenzials einer hart arbeitenden Bevölkerungsgruppe stärke die Regierung die Wirtschaft des Landes, so der UN-Experte.
Hintergrund sind diplomatische Streitigkeiten zwischen Argentinien und Venezuela nach dem umstrittenen Wahlsieg des venezolanischen Machthabers Nicolas Maduro. Sie führten unter anderem zur Schließung des venezolanischen Konsulats in Buenos Aires sowie schweren Beeinträchtigungen der argentinischen Botschaft in Venezuela.
In den vergangenen zehn Jahren haben rund acht Millionen Venezolaner ihre Heimat wegen staatlicher Repression, hoher Inflation und Versorgungsproblemen verlassen. Der überwiegende Teil emigriert in die USA und in die Nachbarländer.