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UN: 60 Zivilisten in Burkina Faso durch Drohnenangriffe getötet

Mindestens 60 Zivilisten in Burkina Faso sind 2023 bei drei Drohnenangriffen der Armee getötet worden, die sich eigentlich gegen mutmaßliche Terroristen richten sollten. Das ist das Ergebnis einer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

Zwei Drohnen schlugen demnach auf Märkten ein, eine weitere auf einer Beerdigung. Nach Einschätzung der UN-Organisation handelt es sich um Kriegsverbrechen, weil kein Unterschied zwischen Zivilisten und militärischen Zielen gemacht worden sei. “Die burkinische Regierung muss diese offensichtlichen Kriegsverbrechen dringend und unparteiisch untersuchen, die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und den Opfern und ihren Familien angemessene Unterstützung gewähren”, forderte Ilaria Allegrozzi, leitende Sahel-Forscherin von Human Rights Watch.

In Burkina Faso sind Terrorgruppen aktiv, die mit den Terrormilizen Islamischer Staat und Al-Kaida kooperieren. Mehr als zwei Millionen Menschen sind deshalb im eigenen Land auf der Flucht. Auch andere nichtstaatliche Organisationen verzeichneten in den vergangenen Monaten Angriffe auf Zivilisten durch das Militär. Häufig wird ihnen vorgeworfen, mit Terroristen zu kooperieren.