Grünes Licht für eine Biosphärenregion im Spessart hat der Bund Naturschutz (BN) gefordert. Die am Donnerstag (16. November) vorgestellte Machbarkeitsstudie der Landkreise Aschaffenburg, Main-Spessart und Miltenberg sowie der Stadt Aschaffenburg habe gezeigt, dass eine Biosphärenregion „nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll“ sei, teilte der Umweltschutzverband am Freitag mit. Der für die Staatsforsten zuständige Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) müsse jetzt „seine Blockadehaltung aufgeben und mehr Naturwaldfläche im Staatsforst zur Verfügung stellen“.
BN-Landesvorsitzender Richard Mergner erklärte, dass eine Biosphärenregion „das gesamte Gebiet“ stärke. Ein Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Naturschutz und des Bundesumweltministeriums habe gezeigt, dass die 18 Biosphärenregionen in Deutschland eine touristische Wertschöpfung von fast zwei Milliarden Euro jährlich erwirtschafteten: „Ein guter Grund, auch im Spessart den Weg zu einer Biosphärenregion zu gehen und Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Gewerbe und Naturschutz in Einklang zu bringen“, betonten die BN-Vorsitzenden der Kreisgruppen Main-Spessart, Miltenberg und Aschaffenburg. Zudem könne eine Biosphärenregion dem Klimaschutz und der Förderung einer Klima-Resilienz der Region dienen.
Auch der bayerische Naturschutzverband LBV zeigte sich erfreut über die Studie. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der Spessart als Biosphärenregion hervorragend geeignet ist“, sagte LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer am Freitag laut Mitteilung. Die 40 Kriterien, die für eine Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat eingehalten werden müssten, seien zu großen Teilen bereits erfüllt oder könnten erfüllt werden. Man fordere von der Politik jetzt „einen fairen Entscheidungsprozess“ auf Grundlage der Studienergebnisse. Der Spessart zählt laut LBV zu den ökologisch wertvollsten Laubwäldern in Deutschland. (00/3765/17.11.2023)