Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) warnt vor einem dramatischen Insektensterben. Etwa 60 Prozent aller Heuschrecken und Wildbienenarten seien bedroht, sagte er am Mittwoch bei einem „Forum Insektenvielfalt Niedersachsen“ in Schneverdingen. „Bei manchen Insektengruppen haben wir teilweise Bestandsrückgänge um bis zu 80 Prozent.“
Meyer rief zum Handeln auf. So sollten die Vereinbarungen des „Niedersächsischen Weges“ und das Aktionsprogramm Insektenvielfalt mit mehr als 100 konkreten Handlungszielen die Entwicklung stoppen. Mit dem Niedersächsischen Wegs haben sich Politik, Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam verpflichtet, Maßnahmen für mehr Arten- und Naturschutz zu entwickeln.
Das Land wolle Lebensräume für Insekten nicht nur erhalten, sondern schaffen, sagte Meyer weiter. Dafür stelle es mehr als vier Millionen Euro Kofinanzierungsmittel aus einem gemeinsam Förderprogramm von Bund und Ländern zur Verfügung. Meyer kritisierte erneut die Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in der EU für weitere zehn Jahre als einen „herben Rückschlag im Kampf gegen das Artensterben“.
Zum Forum Insektenvielfalt von Land und Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz sind nach Ministeriumsangaben fast 100 Teilnehmende aus Verwaltung, Wissenschaft, privaten Initiativen und Verbänden zum Schutz der Insektenvielfalt zusammengekommen.