Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Die dunkle Jahreszeit ist Kerzenzeit. Doch neue Tests sehen Mängel bei deren Inhaltsstoffen und der Kennzeichnung. Das berge auch gesundheitliche Risiken, warnt etwa Ökotest.
Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert eine fehlende oder unzureichende Kennzeichnung von Inhaltsstoffen von Kerzen. Verbraucherinnen und Verbraucher würden beim Kauf von Kerzen über deren Nachhaltigkeit weitestgehend im Dunkeln gelassen, teilte die Umwelthilfe am Donnerstag in Berlin mit. Ob fossiles Paraffin, palmölbasierte Wachse oder andere Öle pflanzlichen oder tierischen Ursprungs enthalten sind, bleibe in der Regel offen.
Unternehmen nutzten zahlreiche Begriffe und Eigenlogos, die wie Nachhaltigkeitssiegel aussähen, aber weder auf unabhängigen Kriterien noch auf externen Kontrollen beruhten. Die Umwelthilfe führte nach eigenen Angaben im Oktober und November stichprobenartige Testbesuche in 40 Filialen von Drogeriemärkten und Einzelhandel durch. Bei drei Anbietern fanden sich dabei im gesamten Sortiment keine Angaben zu den Inhaltsstoffen von Kerzen.
In einer weiteren aktuellen Untersuchung bewertete Ökotest elf von 24 getesteten Teelichten als “gut”. Viele seien mit Blei und/oder Nickel belastet. Untersucht wurden 15 paraffinhaltige Teelichte sowie fünf aus Bienenwachs. In fast allen der Letzteren seien Verunreinigungen mit Paraffinen nachgewiesen worden.
Alle paraffinhaltigen Teelichte im Test hätten Aluminiumhüllen, kritisierte Ökotest. Dieses sei in der Herstellung sehr energieintensiv und verursache giftigen Rotschlamm. Da die Hülle nicht als Verpackung, sondern als Teil des Produkts gelte, dürfe sie nicht im Gelben Sack oder der Geben Tonne, sondern nur im Restmüll oder der Wertstoffsammlung entsorgt werden. Im Restmüll werde das Aluminium nicht recycelt, Wertstoffsammlung seien oft verbraucherunfreundlich.
Auch in einer Praxisprüfung seien Mängel festgestellt worden. Nicht alle Teelichte hätten die angegebenen vier Stunden gebrannt; einige hätten lange nachgeraucht, wodurch zu viel potenziell schadstoffbelasteter Rauch in die Raumluft abgegeben werden könnte. Zum Teil sei die Flammenhöhe zu gering gewesen, um die notwendige Wärme abzugeben. Andersherum hätten manche Produkte die zulässige Gesamthöhe von 17 Millimetern überschritten, wodurch etwa in Stövchen ein Wärmestau drohe.