Umstrittener Altar kehrt in Naumburger Dom zurück

Der Cranach-Triegel-Altar kehrt am 2. Dezember in den Naumburger Dom zurück. Wie die Vereinigten Domstifter am Montag mitteilten, soll die Rückkehr am Vorabend des ersten Advents mit einer musikalischen Vesper begangen werden. Zu der Feier haben sich demnach unter anderem der evangelische Regionalbischof Johann Schneider, der Magdeburger katholische Bischof Gerhard Feige sowie Domdechantin Karin von Welck angekündigt.

Der Altar war ab Juli 2022 im Westchor des Domes zu sehen. Der ursprünglich zwischen 1517 und 1519 von Lucas Cranach dem Älteren (1472-1553) geschaffene Altar war im Zuge der Reformation teilweise zerstört worden. Der Leipziger Maler Michael Triegel hatte ihn um ein Mittelteil ergänzt. Die Wiederaufstellung des Altars war stets umstritten. Kritik daran kam unter anderem vom Internationalen Rat für Denkmalpflege (Icomos), der im Auftrag der Unesco Welterbestätten begutachtet, weil der Altar die Stifterfiguren im Westchor um Uta von Naumburg verdecke. Sogar über eine mögliche Aberkennung des Unesco-Welterbetitels wurde diskutiert.

Vor diesem Hintergrund hatten die Vereinigten Domstifter die zunächst für drei Jahre geplante Ausstellung verkürzt und den Altar auf Reisen geschickt. So war er von Dezember 2022 bis Juni 2023 im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen und wurde anschließend von Juni bis November im Marmorsaal des Stiftes Klosterneuburg bei Wien gezeigt. Im Rahmen einer Ausstellung soll der Altar jetzt erneut bis Juli 2025 im Westchor des Naumburger Domes ausgestellt werden. Dem habe das Welterbezentrum der Unesco zugestimmt, hieß es.