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Umfrage: Viele US-Amerikaner sind “spirituelle” Menschen

In den USA betrachten sich trotz sinkender Kirchenmitgliedschaften einer Umfrage zufolge 70 Prozent der Menschen als „spirituell“. Nach eigenen Angaben seien 48 Prozent der Befragten „spirituell und religiös“ und 22 Prozent „spirituell, aber nicht religiös“, berichtete das Forschungsinstitut „Pew Research Center“ am Donnerstag in Washington. Die Forscher ließen die mehr als 11.200 Befragten den Begriff „spirituell“ selbst interpretieren und gaben keine Definition vor.

81 Prozent gaben demnach an, sie glaubten, dass es „über die natürliche Welt“ hinaus etwas Spirituelles gebe, auch wenn man es nicht sehe. 17 Prozent schlossen sich der Auffassung an, dass „allein die natürliche Welt“ existiere. 71 Prozent glauben der Erhebung zufolge an einen Himmel für das Leben nach dem Tod, 61 Prozent an eine Hölle. 83 Prozent erklärten, Menschen hätten eine Seele. 57 Prozent vertraten die Ansicht, dass auch Tiere Seelen oder „spirituelle Energie“ haben können. 42 Prozent glauben, Verstorbene könnten mit Lebenden kommunizieren.

45 Prozent gaben, sie hätten schon einmal ein „unerwartete Gefühl“ gehabt, mit etwas von außerhalb der Welt in Verbindung zu sein. Zu spirituellen Praktiken gehören nach Angaben des „Pew Research Centers“ Besinnung, Meditation, Zeit in der Natur und Yoga. Zahlreiche Menschen besäßen Gegenstände von spiritueller Bedeutung, vornehmlich Kreuze, bestimmte Schmuckstücke und Kristalle, oder sie hätten zu Hause einen Altar und Ikonen.

Meinungsforscher stellen seit Jahren fest, dass die Menschen in den USA immer seltener am organisierten religiösen Leben teilnehmen. Laut Gallup ist der Prozentsatz der US-Amerikaner, die Mitglied von Kirchen, jüdischen Gemeinden oder Moscheen sind, im Jahr 2020 zum ersten Mal auf unter 50 Prozent gesunken.