Ulm – Wildpinkler am Ulmer Münster setzen dem historischen Gebäude heftig zu. Steine im Sockelbereich der Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt seien vom Urin inzwischen völlig zerfressen, sagte Pfarrerin Tabea Frey. Wenn man gegen die Unsitte des Pinkelns an die Kirchenmauer nichts unternehme, sei das Gebäude von unten her gefährdet. In der Stadt streiten bereits die Gemeinderatsfraktionen um den richtigen Weg, gegen das unerlaubte Urinieren am Münster vorzugehen. Die CDU fordert, das Bußgeld, das bisher bei 50 Euro liegt, drastisch zu erhöhen. Außerdem brachten die Christdemokraten Absperrungen, eine weitere öffentliche Toilette und mehr Videoüberwachung ins Gespräch. Die Grünen lehnen Videokameras ab. Sie befürworten einen Schutzanstrich fürs Münster und könnten sich auch mit einer Anhebung der Bußgelder anfreunden.
Das Ulmer Münster wurde am 31. Mai 1890 fertiggestellt. Seitdem steht dort der mit 161,53 Metern höchste Kirchturm der Welt. Finanziert wurde der Bau von den Bürgern, weshalb die Ulmer bis heute ein enges Verhältnis zum Wahrzeichen ihrer Stadt haben.
Artikel teilen: