Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) hat als eine der ersten Kliniken weltweit erfolgreich eine weiterentwickelte Hörprothese eingesetzt. Das sogenannte smarte Cochlea-Implantat (CI) sei die erste aktualisierbare Hörprothese, neue Funktionen und technische Weiterentwicklungen könnten in Zukunft ohne zusätzlichen operativen Eingriff über ein Software-Update nachgereicht werden, teilte das UKSH am Dienstag mit. Außerdem verfüge das smarte CI über einen integrierten Speicher, der alle individuellen Höreinstellungen im Implantat speichert.
Die Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Phoniatrie und Pädaudiologie (HNO) am UKSH in Kiel teste als eine von weltweit drei Kliniken das smarte CI vor dem offiziellen Marktstart. Im Juli 2024 habe der erste Patient in der HNO-Klinik die neuartige Hörprothese in Kiel erhalten. Seitdem seien zahlreiche Patientinnen und Patienten damit versorgt worden. „Ich bin begeistert davon, dass ich wieder hören kann. Für mich ist es auch ganz entscheidend, dass ich gut mit dem Gerät umgehen und es selbstständig über mein Smartphone steuern kann“, sagte Hanns Lothar Kaempfe, der seit einem halben Jahr mit dem neuen CI-System lebt.
Ein CI werde unter der Haut hinter dem Ohr eingesetzt. Eine Elektrode werde dabei in der Hörschnecke, der Cochlea, untergebracht. Ein externer Soundprozessor wandele akustische Signale, wie etwa Sprache, in elektronische Impulse um. „Diese reizen den Hörnerv und machen Hören wieder möglich“, erläuterte Goetz Brademann, Oberarzt der HNO-Klinik.