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Ukraine-Krieg weckt bei Reinhard Mey eigene Kriegserinnerungen

Wie ihm dürfte es vielen Menschen seines Alters gehen: Wenn Reinhard Mey aktuelle Bilder aus der Ukraine sieht, fühlt er sich an eigene Kriegserlebnisse erinnert. Den Musiker treibt aber noch ein weiteres Thema um.

Reinhard Mey (81), deutscher Liedermacher, fühlt sich nach eigenen Worten durch den Krieg in der Ukraine an eigene Kindheitserlebnisse im Zweiten Weltkrieg erinnert. “So elementare Erlebnisse wie Bombeneinschläge, Hunger, Kälte, das Spüren der Verzweiflung und die Ohnmacht derer, die uns schützen und trösten sollten, brennen sich tief in die Seele ein, noch bevor unser Erinnerungsvermögen ausgeprägt ist”, sagte der Musiker der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Mittwoch). Er wurde 1942 in Berlin geboren.

Er brauche “nicht viel Fantasie, um mich in die Not der Menschen hineinzuversetzen. Die Bilder zerreißen mir das Herz”, fügte Mey hinzu. “Ich sehe die Ruinen, die ausgebrannte Stadt, durch die meine Mutter mit mir hastete, die Treppe hinunter in den Luftschutzkeller.”

Der Liedermacher warnte zugleich davor, die Gefahren des Klimawandels zu unterschätzen. “Wir erleben Starkregen, Sturzfluten, Überschwemmungen, brechende Dämme, und zugleich immer neue Hitzerekorde, Dürre und unbeherrschbare Brände, aber anstatt etwas zu ändern, erstarren wir und tun nichts und hoffen, dass die Folgen am Ende doch nicht so schlimm werden – doch, sie werden!”