Der mit großer Brutalität geführte Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat innerhalb der Jüdischen Landesgemeinde Thüringens bislang nicht zu Spannungen geführt. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten große Teile der Mitglieder sowohl aus der Ukraine als auch aus Russland nach Thüringen gekommen seien, mache sich das im Gemeindeleben weniger als befürchtet bemerkbar, sagte deren Vorsitzender Reinhard Schramm dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe ihn beruhigt.
Eine Erklärung hierfür könne sein, dass bestehende Meinungsverschiedenheiten in der Synagoge und bei Feiern nicht offen ausgetragen werden. Die Anwesenheit des Rabbiners wirke beruhigend. Auch seien viele Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion gleichzeitig sowohl mit Ukrainern als auch mit Russen verwandt. Als gemeinsame Sprache untereinander überwiege das Russische.