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Trauerfeier für einsam Gestorbene in Berlin

In der Berliner Marienkirche am Alexanderplatz wird am Freitag eine Gedenkfeier für einsam Gestorbene aus dem Bezirk Mitte stattfinden. Auf der gemeinsamen Veranstaltung des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte und des Bezirks Mitte sollen die Namen, das Geburts- und Sterbedatum sowie die Adressen von 43 Verstorbenen verlesen werden, wie das Bezirksamt am Montag ankündigte. Die Frauen und Männer hatten in diesem Jahr nur eine sogenannte ordnungsbehördliche Bestattung erhalten.

Für jeden und jede von ihnen werde eine Kerze entzündet, hieß es. Besucher der Trauerfeier hätten die Möglichkeit, Blumen mitzubringen oder persönliche Gegenstände auf den Stufen zum Altarraum abzulegen.

Superintendentin Silke Radosh-Hinder erklärte, kommen könnten sowohl Menschen, die die Verstorbenen gekannt hätten als auch alle, die diese Mitglieder der Gesellschaft nach dem Tod würdevoll verabschieden wollten. Geleitet wird die Trauerfeier von Pfarrerin Corinna Zisselsberger.

Nach Angaben des Bezirks gab es in Mitte in diesem Jahr bislang insgesamt 218 ordnungsbehördliche Bestattungen. Ordnungsbehördlich bestattet wird dabei, wer mittellos ist und dessen nächste Verwandte nicht auffindbar sind. Gelingt es den Behörden auch nach der Bestattung nicht, Angehörige des Verstorbenen zu ermitteln, gelten diese als einsam Verstorbene. In diesem Jahr traf das den Angaben zufolge auf 43 Menschen zu.