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Tödlicher Salamander-Pilz in Nordhessen nachgewiesen

Der für Salamander tödliche Hautpilz ist auch in Nordhessen im Nationalpark Kellerwald-Edersee aufgetaucht. Das bestätigten die Untersuchungsergebnisse eines tot aufgefundenen Feuersalamanders, teilten das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie sowie die Universität Gießen am Mittwoch mit. Verbreite sich der Pilz weiter, könnte das zum Aussterben des Feuersalamanders und des Kammmolchs in ganz Europa führen.

Erstmals sei der Hautpilz im Juni 2023 in der Tongrube Wembach in Ober-Ramstadt-Wembach in Hessen angekommen. Im Februar 2024 erfolgte dann mit mehr als dreißig toten Feuersalamandern der zweite Nachweis des Erregers bei Biedenkopf. Das Landesamt fördert seit 2018 ein bundesweit einmaliges Vorwarnsystem, um Infektionsherde frühzeitig zu entdecken. Es ist an der Gießener Universität angesiedelt.

In den Niederlanden, wo der Pilz 2012 erstmals in Europa entdeckt wurde, seien inzwischen 96 Prozent der einheimischen Feuersalamander im Freiland gestorben. Stark betroffen seien auch Belgien, die Eifel und das Ruhrgebiet. Nachweise des Erregers gebe es zudem in Bayern.

Landesamt und Universität raten Besuchern des Nationalparks, Wege nicht zu verlassen und Gewässerränder nicht zu betreten. Hunde sollten von Bächen und Uferbereichen ferngehalten werden. Diese Verhaltensregeln dienten dazu, dass die Sporen des Pilzes, die in der Erde lange überleben, nicht über Schuhe oder Hundepfoten weitergetragen werden. Für Menschen und Haustiere sei der Hautpilz nicht gefährlich.