Artikel teilen:

Krankenkasse: Unzufriedenheit mit Gesundheitssystem alarmierend

Die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitssystem hat sich im Norden einer Erhebung zufolge mehr als vervierfacht. Die bundesweit repräsentative Forsa-Umfrage „TK-Meinungspuls 2025“ im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) mit Teilergebnissen zu den norddeutschen Bundesländern wurde am Freitag von der TK veröffentlich. 34 Prozent der Menschen in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind demnach nicht zufrieden mit der Gesundheitsversorgung. 2021 seien es nur acht Prozent gewesen.

94 Prozent der Befragten rechnen zudem weiter mit steigenden Beiträgen für die Krankenversicherung. 25 Prozent sehen einen dringenden Handlungs- und Reformbedarf im Gesundheitssystem durch die Politik. Die Umfrage zeige weiterhin, dass rund 20 Prozent der Norddeutschen mit dem Angebot an Hausarztpraxen in ihrer Umgebung weniger zufrieden oder unzufrieden sind. Mit Blick auf das Angebot an Facharztpraxen geben 42 Prozent an, weniger zufrieden oder unzufrieden zu sein. Nicht zufrieden seien 66 Prozent der Befragten mit langen Wartezeiten auf Facharzttermine. Die TK fordert in diesem Zusammenhang die Einführung einer digitalen Ersteinschätzung des medizinischen Bedarfs, bevor ein Termin vereinbart wird.

Digitalen Angeboten gegenüber seien die Befragten demnach aufgeschlossen. 77 Prozent nutzen die elektronische Patientenakte. Zwei Drittel haben zudem angegeben, bereits in einer ärztlichen Videosprechstunde gewesen zu sein oder diese Option künftig nutzen zu wollen. 83 Prozent buchen ihre Arzttermine online oder wollen dies künftig tun.

Für den „TK-Meinungsimpuls 2025“ hat Forsa im Januar und Februar 2025 bundesweit 2.052 Personen ab 18 Jahren telefonisch befragt – mit anschließender Proportionalisierung der Gesamtergebnisse. Darunter jeweils mindestens 200 Personen pro Ländergebiet.