Kassel gilt als “Waschbärhaupststadt Europas”. Die Stadt hat einige Tipps zusammengestellt, damit sich die Tiere nicht im eigenen Zuhause einnisten:
: Waschbären sind zwar zutraulich, dennoch sollte das Anfüttern oder Streicheln dieser Wildtiere unbedingt unterlassen werden.
: Essensreste sollten nicht auf offene Gartenkomposthaufen geworfen werden; unbedenklich sind dort nur Gemüseabfälle. Fallobst möglichst umgehend aufsammeln. Haustierfutter sollte nicht auf der Terrasse oder im Garten herumstehen. Gegen geschickte Waschbärpfoten helfen mit Schwerkraftschlössern versehene Abfalltonnen. Der Naturschutzbund empfiehlt als Alternative zur Tonnensicherung starke Spanngummis.
: Bäume und Sträucher, die an oder über das Dach reichen, sollten großzügig gekürzt werden. Den Aufstieg auf das Dach können auch glatte Blechmanschetten, auf denen die Kleinbären keinen Halt finden, oder sogenannte Dreivierteltrichter aus Metall über den Fallrohren der Regenrinnen verhindern. In Kassel haben sich einige Unternehmen bereits auf solche Baumaßnahmen spezialisiert (www.waschbaerschutz.de). Mögliche Einstiege sollten konsequent und mit soliden Baumaterialien geschlossen werden. Ebenso empfiehlt sich ein starkes Metallgitter auf dem Schornstein.
: Ein schwer zu sicherndes Haus kann auch mit einer Elektrozaunanlage (Prinzip “Weidezaun”) versehen werden. Katzenklappen können mit einem Sensor ausgestattet werden, der nur die eigene Katze ins Haus lässt. Alternativ kann man die Katzenklappe nachts verschließen oder einen Vorbau installieren, den die Katze springend überwinden kann.
Verschobene Ziegel oder andere Schwachstellen am Dach können ein Einfallstor für Waschbären sein, um sich auf dem Dachboden, in Zwischendecken oder im Schornstein einzunisten. In privat genutztem Eigentum gibt es keinen Anspruch auf Wildschadensersatz. Vorsorge ist deshalb wichtig. In Kassel hat sich ein Unternehmen darauf spezialisiert, unliebsame Waschbären mittels Lebendfalle vor Ort einzufangen.
: Es kursieren viele Tipps, die Waschbären vertreiben sollen: Lärm machen, Radio, Tonträger oder Ultraschallgeräte laufen lassen, die Tiere anleuchten, Bewegungsmelder. Auch Mottenkugeln, Pfefferstreu, mit WC- und Rohrreiniger oder Tierurin getränkte Lappen oder das Auslegen benutzter Babywindeln wird mitunter empfohlen. In Kassel hält man davon nichts: Gemessen an dem Aufwand stelle sich Erfolg allenfalls kurzfristig ein. “Im Endeffekt werden Sie sich selbst mehr gestört fühlen als die Waschbären”, heißt es.