Greifswald/Rostock. Der Rostocker Ökumene-Pastor Tilman Jeremias (52) hat sich im Greifswalder Dom als Kandidat für das Amt des Bischofs im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche vorgestellt. Die Wahl für die Nachfolge des Schweriner Bischofs Andreas von Maltzahn und des Greifswalder Bischofs Hans-Jürgen Abromeit soll am 1. März im Greifswalder Dom stattfinden. Gegenkandidat von Jeremias ist der Dresdner Superintendent Christian Behr (57).
In seiner Predigt rief Jeremias dazu auf, daran zu glauben, dass Wunder möglich sind. Er wage zu behaupten, "Wunder haben schon alle von uns erlebt, eine unerwartete plötzliche Fügung, eine für unmöglich gehaltene Heilung, eine Versöhnung aus dem ärgsten Streit".
An Gott festhalten
Zwar sei glaubenden Menschen nicht versprochen, dass es keine Stürme in ihrem Leben gebe. "Es ist uns jedoch versprochen, dass wir nicht allein sind, selbst wenn es scheint, dass unser Rufen verhallt." Jeremias ermutigte dazu, auch in Zeiten, in denen einem Gott persönlich fern scheine, an ihm festzuhalten.
Jeremias ist Pastor für Mission und Ökumene im Kirchenkreis Mecklenburg. Der gebürtige Mainzer wuchs in Gröbenzell bei München auf. Nach einem Jahr in einer Tagesstätte für psychisch kranke Kinder studierte er Theologie in München, Tübingen, Jerusalem und Leipzig. 1995 übernahm er die Pfarrstelle in Schwaan bei Rostock. Von 2001 bis 2002 gehörte er zu den Sprechern des "Worts zum Sonntag". 2003 wechselte Jeremias in die Innenstadtgemeinde Rostock. Seit 2016 ist er als Ökumenepastor verantwortlich für die Kontakte des Kirchenkreises zu seinen Partnerkirchen und für den interreligiösen Dialog. Jeremias ist geschieden und hat drei Kinder.
Bischof von Maltzahn wird im Mai 2019 aus dem Amt ausscheiden und wird Studienleiter im Pastoralkolleg Ratzeburg. Bischof Abromeit tritt im September 2019 in den Ruhestand.
Die Nordkirche hat knapp 2,1 Millionen Gemeindeglieder und umfasst die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Zur Nordkirche gehören rund 1.000 Gemeinden mit fast 1.900 Kirchen und Kapellen. (epd)