Böller, Raketen und viel Rauch – für Haustiere ist Silvester oft ein reiner Alptraum. Was Tierhalter schon jetzt gegen Angst und Panik am Jahreswechsel unternehmen können, verrät der Deutsche Tierschutzbund.
Noch zehn Wochen bis zum Jahreswechsel – Tierschützer empfehlen, Haustiere schon jetzt langsam auf die lautstarke Silvesternacht vorzubereiten. Haustiere sollten “schrittweise und schonend” an die ungewöhnliche Geräuschkulisse gewöhnt werden, heißt es in einer am Dienstag in Bonn veröffentlichten Erklärung des Deutschen Tierschutzbundes.
Der unerwartete Lärm von Böllern, das grelle Blitzlichtgewitter von Feuerwerkskörpern und der dabei entstehende Rauch lösten bei Tieren aufgrund ihrer empfindlichen Sinnesorgane oftmals starke Angstreaktionen aus, sagte Fachreferentin Moira Gerlach. Diese äußerten sich durch Zittern, Hecheln, Unruhe oder Fluchtversuche.
“Je früher man mit einem gezielten Training gegen die Angst vor lauten Geräuschen beginnt, umso besser”, erklärte Gerlach. Wenn dies nicht bereits im Welpenalter geschehen sei, sollten Tiere behutsam schrittweise an laute Geräusche von Raketen und Böllern gewöhnt werden.
Spezielle Geräusch-CDs oder Apps mit Feuerwerksgeräuschen könnten helfen, die Tiere zu desensibilisieren. Die Töne sollten zunächst in geringer Lautstärke abgespielt und langsam gesteigert werden, so die Expertin. Durch die gleichzeitige Gabe von Futter oder einem gemeinsamen Spiel könne ein Hund die Geräuschkulisse zudem mit etwas Positivem verknüpfen. Dabei sollte der Vierbeiner immer entspannt bleiben, so Gerlach.
Reagiere ein Tier weiterhin panisch auf Lärm, sollten dessen Halter mit einem Tierarzt rechtzeitig über die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten sprechen. Medikamente sollten aber nur im Notfall eingesetzt werden und seien kein Ersatz für ein gezieltes Geräuschtraining, betonte die Tierschützerin.