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Thüringer Landtag erinnert an Volkskammerwahl

Thüringen erinnert mit einem Festakt am Dienstag an die erste freie DDR-Volkskammerwahl vom 18. März 1990. Veranstaltet wird die Feierstunde im Plenarsaal des Landesparlaments vom Thüringer Landtag, dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landeszentrale für politische Bildung und der Evangelischen Akademie Thüringen. Festredner ist der Präsident der Landeszentrale für politische Bildung und ehemalige Volkskammer-Abgeordnete Thomas Krüger. Die Veranstaltung am Dienstagabend wird auch im Livestream übertragen.

Die Volkskammerwahl vor 35 Jahren hatte die von der Ost-CDU geführte „Allianz für Deutschland“ mit mehr als 48 Prozent der Stimmen deutlich gewonnen. Die zuvor hochfavorisierte Ost-SPD kam auf 21,9 Prozent, die SED-Nachfolgerin PDS auf 16,4 Prozent. Das Bündnis 90 der DDR-Bürgerrechtsbewegung erreichte 2,9 Prozent.

Thüringens Landtagspräsident Thadäus König (CDU) erinnerte an die erste freie Volkskammerwahl als einem Symbol des Neubeginns und des Aufbruchs in eine Zeit der Freiheit und der demokratischen Teilhabe. „Sie war zugleich der Beginn eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbruchs“, fügte König hinzu.

Die Verdienste der Volkskammer seien bemerkenswert gewesen: „In kürzester Zeit wurden 150 Gesetze von großer Tragweite, wie die Anerkennung der Ostgrenze, verabschiedet.“ Aus dem Gremium sei zudem ein Teil der neuen Führungsebenen im Osten Deutschlands hervorgegangen. Die Volkskammer sei so „zum Experimentierfeld für die demokratische Entwicklung in Ostdeutschland“ geworden.