Im ehemaligen Schauspielhaus der Stadt Erfurt sind die Umbauarbeiten zum ersten genossenschaftlich getragenen Kulturort in Thüringen gestartet. Wie Tely Büchner von der Initiative KulturQuartier am Mittwoch mitteilte, ist mit der Unterschrift unter den Baukreditvertrag die Finanzierung des Vorhabens gesichert.
Die Genossenschaft rechne mit Baukosten im mittleren siebenstelligen Bereich. Als Eigentümerin bringe sie über gezeichnete Einlagen Eigenkapital in Höhe von mehr als einer Million Euro ein. Zudem erhalte das Projekt Fördermittel des Bundes, sagte Büchner.
Bis Ende 2026 solle aus dem ehemaligen Theaterhaus wieder ein pulsierender Kulturort in der Mitte der Stadt werden, sagte Büchner weiter. Dort entstehe Raum für Konzerte, Schauspiel, Tanz, Lesungen, Kino und Ausstellungen. Das KulturQuartier wolle ferner ein Forum für Gespräche, Diskussionen und Visionen sein. Herzstück des Hauses bleibe der ehemalige Zuschauerraum als großer Saal, der von Vereinen und Initiativen genutzt werden könne.
Während des Umbaus werde das Haus nie ganz geschlossen werden. Das Vorhaben zeige beispielhaft, wie sich die Stadtgesellschaft ihr Theaterhaus zurückhole, betonte Büchner. Entsprechend partizipativ solle auch die Nutzung der Immobilie gestaltet werden.
Das KulturQuartier geht auf die Initiative von zehn Erfurtern und Erfurterinnen zurück, die im Jahr 2016 die dauerhafte Schließung des ehemaligen Schauspielhauses nicht hinnehmen wollten. Die damals gegründete Kulturgenossenschaft wird heute von mehr als 1.000 Einzelpersonen, Vereinen und Firmen getragen.