Thüringens ehemaliger Justiz- und Innenminister Holger Poppenhäger (SPD) ist tot. Er starb am Montagabend im Alter von 68 Jahren plötzlich und unerwartet, wie die Thüringer Landesregierung am Dienstag mitteilte. Der Freistaat verliere einen engagierten Demokraten, der geprägt von Sachkenntnis und Loyalität dem Land und seinen Menschen gedient habe.
Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) erklärte, Poppenhäger sei eine Persönlichkeit gewesen, die über viele Jahre Verantwortung für den Freistaat getragen und diesen in zentralen Bereichen geprägt habe. Für den Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Lutz Liebscher, stand Poppenhäger für Verlässlichkeit, Genauigkeit und eine ruhige, überlegte Art des Regierens. Sein Wort habe Gewicht gehabt, weil es auf gründlicher Analyse und aufrichtigem Verantwortungsbewusstsein beruht habe.
Der promovierte Jurist wurde 1957 in Kassel geboren und studierte Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Nach Tätigkeiten in der Bundesverwaltung und im Thüringer Landtag war er zwischen 2009 und 2017 nacheinander Justiz- und Innenminister. Seit 2018 leitete Poppenhäger das Thüringer Landesamt für Statistik. Der Verstorbene hinterlässt eine Lebensgefährtin und eine minderjährige Tochter.