Auf mehr als der Hälfte der seit 2018 klimabedingt geschädigten Forstflächen in Thüringen wächst inzwischen wieder neuer Wald. Rund 120.000 Hektar der gesamten Waldfläche gelte als Schadfläche, sagte Forstministerin Susanne Karawanskij (Linke) am Dienstag in Erfurt. Das entspreche einem Fünftel des gesamten Forstbestands im Freistaat.
Noch bis 2030 stelle die Landesregierung mit dem Aktionsplan Wald insgesamt eine halbe Milliarde Euro zur Rettung von Waldflächen zur Verfügung. Mit dem Geld werde unter anderem Technik und Personal für die Wiederbewaldung, die Waldbrandprävention und Waldklimaforschung finanziert. Zudem werde auf geplante Stellenstreichungen im Landesforst verzichtet. Die Waldrettung brauche ausreichend Försterinnen und Förster, sagte Karawanskij.
Neben der natürlichen Wiederbewaldung der geschädigten Flächen seien während der vergangenen fünf Jahre rund 11.000 Hektar aktiv aufgeforstet worden. Über zehn Millionen junger Bäume seien gepflanzt worden. Allein in diesem Jahr stelle die landeseigene Forstbaumschule Breitenworbis wieder etwa zwei Millionen Setzlinge zur Verfügung.
Die trockenresistente Eiche sei dabei die meist gepflanzte Baumart. Unter den weiteren Arten seien unter anderem Lärche, Tanne, Douglasie, Buche sowie Edellaubhölzer wie Ahornarten, Ulme, Esche und Linden prominent vertreten. Die Fichte spiele nur noch eine untergeordnete Rolle bei der Wiederbewaldung und werde lediglich an besonders geeigneten Standorten gepflanzt. Die Fichte war bislang die landschaftsprägende Baumart in Thüringen. Sie fiel großflächig dem Borkenkäfer zum Opfer.