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Theologin Bahr: Einsame kommunizieren nicht leicht

Die evangelische Theologin Petra Bahr sieht mit Blick auf wachsende Einsamkeit vor allem junger Menschen vor allem das nahe Lebensumfeld gefordert. Die Bilanz der Telefonseelsorge mit mehr als 18 Millionen Anrufen im vergangenen Jahr zeige, dass mehr und immer jüngere Menschen sich einsam fühlten, sagte die Regionalbischöfin aus Hannover am Mittwoch bei der Jahrestagung des Deutschen Ethikrats. Aus ihrer Sicht müssten soziale Räume geschaffen werden, “vielleicht auch beim Gestalten öffentlicher Plätze”. Es brauche auch bessere soziale Kompetenzen. Dazu gehöre das Austragen und Aushalten von Konflikten.

In den Gesprächen der Telefonseelsorger mit den jüngeren Anrufern falle selten der Satz: “Ich bin einsam”. Sondern die Anrufer suchten nach einer Umschreibung des Stigmas “Einsamkeit”. Die jungen Menschen fühlten sich in ihren sozialen Netzwerken ungesehen und ungebraucht. Sie vermissten Diskretion, Vertrauenswürdigkeit, ein Gesehenwerden ohne den Zwang zur Coolness oder Leistung. Sie fühlten sich oft auch ungesehen von Erwachsenen, die mit sich selbst beschäftigt seien.