Für die Nachfolge der im November zurückgetretenen westfälischen Präses Annette Kurschus steht nun ein Kandidat fest. Der Nominierungsausschuss der Evangelischen Kirche von Westfalen wird der Landessynode bei ihrer Tagung im November den 56-jährigen Pfarrer Michael Krause für das Amt vorschlagen, wie das Bielefelder Landeskirchenamt bekannt gab. Der frühere Herforder Superintendent leitet zurzeit als Geschäftsführer den Stiftungsbereich Schulen der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel in Bielefeld.
Nach dem Rücktritt von Kurschus bestimmt die Landessynode bei ihrer Sitzung vom 24. bis 27. November in Bielefeld, wer das Amt des leitenden Geistlichen in der viertgrößten deutschen Landeskirche mit rund zwei Millionen Mitgliedern übernimmt. Der Nominierungsausschuss, der die Vorbereitung von Wahlen in der Landeskirche zur Aufgabe hat, verständigte sich einstimmig auf Michael Krause als Kandidaten, wie dessen Vorsitzender Uwe Gryczan erklärte.
Wer auf Kurschus folgte
Annette Kurschus war im November 2023 als westfälische Präses und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zurückgetreten, weil ihr mangelnde Transparenz mit einem Missbrauchsverdacht aus ihrer Zeit im Kirchenkreis Siegen vorgeworfen worden war. Die westfälische Kirche leitet derzeit der Theologische Vizepräsident Ulf Schlüter, amtierende Ratsvorsitzende bis zu EKD-Synode im November ist die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs.
Michael Krause war erst im Februar zum Betheler Stiftungsbereich Schulen gewechselt, das er im Zweier-Team leitet. Davor war er Geschäftsführer des Unternehmens „Bethel im Norden“, wo er unter anderem Erfahrungen in Jugendhilfe und Förderschulen gesammelt hatte. Vor seinen Leitungsaufgaben in Bethel war Krause von 2009 bis 2020 Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Herford. Über acht Jahre hatte er zudem den Vorsitz des Ständigen Theologischen Ausschusses der Landeskirche inne.